Nachdenken statt nörgeln: Was tun bei den hohen Spritpreisen?
Die Spritpreise sind auf einem Rekordhoch. Manch eine*n von uns lässt das zum wütenden Hulk werden. Kein Wunder: Wir fühlen uns bedroht, beschweren uns, haben mitunter Existenzangst. Das ist absolut verständlich. Denn: Verantwortlich dafür ist unser Gehirn, das schon seit der Steinzeit darauf programmiert ist, Bedrohungen zu erkennen und diese möglichst zu vermeiden oder zu eliminieren.
Aber: Wir haben ja auch einen Teil des Gehirns, der für konstruktives Denken und Kreativität zuständig ist. Gerade in extremen Situationen wie wir sie aktuell mit Corona, dem Ukrainekrieg und den hohen Spritpreisen erleben, kann es hilfreich sein, sich dies bewusst zu machen. Unser menschliches Hirn ist nämlich durchaus in der Lage, Lösungen zu finden. Allerdings vergessen wir das viel zu oft im Eifer des Beschwerens, Jammerns und Wütens.
Ja, viele von uns fühlen sich angesichts der aktuellen Entwicklungen machtlos, unzufrieden und womöglich verzweifelt. Aber lasst uns jetzt darauf blicken, was wir aktuell aktiv tun können, auch wenn es noch so klein und lapidar erscheint. Dazu gehört auch, konkrete Ideen und Erfahrungen auszutauschen, wie sich die derzeitige Situation verbessern lässt.
3 Denkanstöße für einen konstruktiven Umgang mit den hohen Spritpreisen
Eine Frage des Verbrauchs
Es klingt im Grunde simpel: Wer Sprit sparen will, sollte den Verbrauch senken. Eine Stellschraube ist ganz klar die Geschwindigkeit. Ein Auto, das 90km/h statt 110km/h fährt, spart laut Umweltbundesamt bei gleicher Streckenlänge 23% Kraftstoff und somit auch 23% Spritkosten.
Weitere Sparhebel:
- Die eigene Fahrweise optimieren und mit niedrigen Drehzahlen eine möglichst konstante Geschwindigkeit beibehalten.
- Elektrische Verbraucher wie Klimaanlage, Stand- oder Sitzheizung abschalten.
- Auf den richtigen Reifendruck achten, da zu wenig Luft den Verbrauch erhöht.
Weitere hilfreiche Tipps gibt’s vom ADAC in diesem Beitrag.
Eine Frage der Alternativen
Noch besser als spritsparend zu fahren ist natürlich, das Auto erst gar nicht zu brauchen. Für viele ist das schwierig bis unmöglich, da sie zum Beispiel für den Weg zur Arbeit auf das Auto angewiesen sind.
Dennoch gibt es sicherlich für jede*n von uns Situationen, in denen es möglich ist, auf das Auto zu verzichten. Auch wenn man dafür die Komfortzone verlassen muss, zum Beispiel weil es länger dauert oder einfach nicht so bequem ist. Doch wo ein Wille, dort ist auch ein Weg, oder?
Eine Frage des Sparens
Wie viele Tankfüllungen benötigst du aktuell pro Monat? Lass uns mal davon ausgehen, dass das im Schnitt zwei Tankfüllungen à 45 Liter pro Tank sind. Da der Liter Diesel aktuell etwa einen Euro teurer ist als noch vor einem halben Jahr, wären das dann aktuell jeden Monat etwa 90 Euro mehr.
Durch spritsparendes Fahren und den Verzicht auf die ein oder andere Fahrt mit dem Auto können wir schon mal ein bisschen was sparen, so dass wir vielleicht bei 80-85 EUR Mehrkosten pro Monat landen. Dann ist aber irgendwann die Grenze erreicht. Das bedeutet im Umkehrschluss: Wenn wir die aktuellen Mehrkosten für die Mobilität kompensieren wollen, müssen wir im Grunde an einer anderen Stelle ansetzen, oder?
Eure Sparvorschläge könnt ihr in die Tonne treten. Soll ich mit 90 km/h bis Berlin über die Autobahn zuckeln? Da brauche ich 2 Stunden länger, also hin und zurück, ein halber Arbeitstag mehr. Wer zahlt mir die Zeit?